Was ist Endometriose und was zeichnet sie aus?
Endometriose ist eine chronische gynäkologische Erkrankung, die durch endometriumähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter charakterisiert ist. Als eine östrogenabhängige Störung unterziehen diese ektopen Läsionen Wachstums- und Blutungszyklen im Einklang mit dem Menstruationszyklus.
Die drei Haupttypen sind:
- Ovarielle
- Peritoneale
- Tief infiltrierende
Wie entsteht Endometriose?
Es gibt mehrere Hypothesen zur Entstehung von Endometriose, jedoch ist Sampson’s Theorie der retrograden Menstruation die am weitesten akzeptierte.
Die Theorie besagt, dass endometriale Gewebe, das während der Menstruation abgestoßen wird, über die Eileiter in die Bauchhöhle transportiert wird und auf der Oberfläche der Beckenorgane sich einnistet. Es wurden auch andere Mechanismen vorgeschlagen, aber keiner einzeln erklärt alle Fälle von Endometriose. Trotzdem tragen sie alle zu einem gewissen Grad bei.
Es sollte betont werden, dass Endometriose auch durch ein verändertes Verhalten des Immunsystems der Frau charakterisiert ist und dass es auch eine komplexe genetische Komponente gibt. Letzteres erklärt auch, warum Endometriose gehäuft in Familien vorkommt.
Welche Symptome können darauf hinweisen, dass ich an Endometriose leide?
Starke Menstruationsschmerzen. Diese beginnen kurz vor oder zu Beginn der Menstruation und sind manchmal so intensiv, dass die betroffenen Frauen ihr tägliches Leben nur eingeschränkt bewältigen können.
Schmerzen im Beckenbereich außerhalb der Menstruation. Diese sind oft uncharakteristisch und unabhängig vom Zeitpunkt der Menstruation.
Schmerzen beim Stuhlgang ( Dyschezie) und Wasserlassen ( Dysurie). Diese resultieren aus dem Engagement der entsprechenden Organe durch die Endometriose (Darm, Blase).
Unfruchtbarkeit. Die Prävalenz von Endometriose steigt dramatisch bei Frauen mit Unfruchtbarkeit und viele Frauen mit Endometriose sind auch unfruchtbar.
Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs (Dyspareunie).
(Nichtspezifische) Migräne, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen.
Es ist zu beachten, dass mehrere Studien gezeigt haben, dass die Schwere und das Stadium der Krankheit nicht immer mit den Symptomen korrelieren. Frauen mit fortgeschrittenem Krankheitsstadium können wenige oder gar keine Symptome haben, während Frauen mit minimaler oder milder Krankheit starke Schmerzen haben können. Eine Ausnahme ist die tief infiltrierende Endometriose.
Wie wird eine vermutete Endometriose diagnostiziert?
Eine Operation ist derzeit erforderlich, um eine definitive Diagnose zu stellen, und die Bauchspiegelung mit histologischer Untersuchung der entfernten Läsionen ist traditionell der Goldstandard.
Die histologische Bestätigung der entfernten Läsionen kann den chirurgischen Eindruck bestätigen, die bevorzugt, aber nicht erforderlich ist, um die Diagnose zu stellen.
Die transvaginale Ultraschalluntersuchung und die MRI sind hochsensitiv und spezifisch für das Nachweisen von Endometriosezysten. Sie können jedoch nicht zuverlässig den Befall des Bauchfells von der Erkrankung abbilden.
Wie beeinflusst Endometriose meinen Kinderwunsch?
Endometriose beeinflusst die weibliche Fruchtbarkeit auf mehrere Arten.
Verzerrte Anatomie. Die verzerrte Anatomie kann die Freisetzung und Erfassung der Eizelle nach der Ovulation behindern.
Chronische Entzündung. Sie beeinflusst die ovarielle, tubale oder endometriale Funktion.
Frühzeitige Depletion des Ovarianfollikelpools. Dies kann bedingt von Endometriosezysten sein oder aufgrund einer chronischen Entzündung des Ovars.
Abnorme Expression von Genen im Endometrium. Dies kann die Einnistung eines Embryos beeinflussen.
Ich wurde mit Endometriose diagnostiziert. Was nun?
Die Behandlung der Endometriose hängt von ihrer klinischen Manifestation ab, die derzeit in zwei Kategorien unterteilt wird: Schmerzen und Unfruchtbarkeit.
Eine abwartende Haltung ist in der Regel für Patienten ohne signifikante Symptome und für Frauen kurz vor der Menopause reserviert. Junge Frauen mit erheblichen Symptomen benötigen in der Regel eine aggressivere medikamentöse oder chirurgische Behandlung.
Letztendlich muss die Behandlungsentscheidung nach sorgfältiger Überlegung der Schwere der Symptome, dem Ausmaß der Krankheit, dem Wunsch nach einer zukünftigen Schwangerschaft, dem Alter und den potenziellen Nebenwirkungen individualisiert werden.
Was kann ich selbst tun, um meine Symptome zu lindern?
Änderung der Ernährung und Bewegung. Eine vitalstoffreiche und pflanzenbasierte Ernährung kann die Intensität der Symptome mildern. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Vitamine B1, C, E und Folsäure wirksam sind.
Stress vermeiden . Endometriose ist je angespannter die Frau ist, schmerzhafter. Daher ist es wichtig, stressige Situationen zu vermeiden. Autogenes Training, Muskelentspannungsübungen, Yoga oder Ähnliches können im Alltag den Stress reduzieren.
Bestehender Kinderwunsch und Endometriose
Es sollte betont werden, dass viele Frauen mit Endometriose schwanger werden und normal Kinder haben können. Viele von ihnen wissen nicht einmal, dass sie Endometriose haben.
Studien über den Zusammenhang zwischen milder Endometriose und einer chirurgischen Entfernung von Endometriose bei bestehendem Kinderwunsch sind umstritten.
Die Situation ist bei Frauen mit starken Schmerzen anders. In diesen Fällen dient das chirurgische Eingreifen dazu, die Patientinnen vom Schmerz zu befreien, insbesondere vor dem Einsatz von assistierten Reproduktionstechniken (ART), die Endometriose-Läsionen stimulieren und die Symptome verstärken können.
In einer prospektiven Kohortenstudie mit 169 unfruchtbaren Frauen unter 38 Jahren mit symptomatischer tief infiltrierender Endometriose war die Schwangerschaftsrate bei Frauen, die sich für eine initiale chirurgische Behandlung entschieden haben, signifikant höher bei der darauffolgenden IVF Behandlung.
Es ist bewiesen, dass die In-vitro-Fertilisation derzeit die wirksamste Behandlung der durch Endometriose bedingten Unfruchtbarkeit ist, insbesondere bei Frauen mit fortgeschrittener Erkrankung.
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Christos Roukoudis, M.D. ist ein Spezialist für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt auf gynäkologischer Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Er besitzt das höchste Niveau an Expertise in der Behandlung von Störungen der gynäkologischen Endokrinologie, einschließlich Endometriose. Fordern Sie jetzt einen Termin an, um weitere Informationen zu erhalten.
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