Unfruchtbarkeit wird definiert als ein Jahr regelmäßiger ungeschützter Geschlechtsverkehr ohne Empfängnis.

Sie betrifft ungefähr 10–15 % der Paare.

Was ist für den langfristigen Rückgang der Geburten- und Fertilitätsraten in Europa und den USA verantwortlich?

Welche Korrelation gibt es zwischen Fruchtbarkeit und Alter?

Mehrere Studien haben gezeigt, dass das Sperma-Volumen, Konzentration, Spermienbeweglichkeit und die Morphologie der Spermien, mit dem Alter des Mannes abnehmen.

Eine britische Studie, die den Einfluss des Alters auf die Zeugungsfähigkeit untersuchte, fand heraus, dass das Alter des Mannes mit einer zunehmenden Zeit bis zur Konzeption und einem Rückgang der Gesamtschwangerschaftsraten einhergeht. Die Zeit bis zur Konzeption war für Männer über 45 fünfmal höher als für Männer unter 25.

Da es jedoch keinen messbaren Gesamtrückgang der männlichen Fruchtbarkeit vor dem Alter von 45–50 Jahren gibt, tragen männliche Faktoren in der Regel nur wenig zum altersbedingten Rückgang der Fruchtbarkeit bei.

Im Gegensatz dazu wird die weibliche Fruchtbarkeit deutlich stärker vom Alter beeinflusst. Die Eizellen werden in den Eierstöcken bereits im Embryonalalter deponiert. Anfänglich gibt es Millionen, aber im Laufe der Zeit wird dieser Vorrat an Eizellen aufgebraucht.

Neben der abnehmenden Anzahl verfügbarer Eizellen sinkt mit dem Alter auch die Rate verbleibender genetisch unauffälliger Eizellen (23, X), was einerseits den altersbedingten Rückgang der Fruchtbarkeit und andererseits den Anstieg von Fehlgeburten erklärt.

Was ist erforderlich für eine erfolgreiche Befruchtung und Einnistung des Embryos?

Welche Symptome und Anzeichen können auf eine reduzierte Fruchtbarkeit bei Frauen hinweisen?

Menstruationsstörungen wie Amenorrhö (keine Monatsblutung) und Oligomenorrhoe (weniger als acht Monatsblutungen pro Jahr) können auf Eisprungsstörungen hinweisen.

Dysmenorrhoe, Schmerzen beim Wasserlassen und Stuhlgang sowie Symptome, die für eine Erkrankung der entsprechenden Organe charakteristisch sind, können Anzeichen für eine vorhandene Endometriose sein.

Die Krankengeschichte der Patientin hinsichtlich Infektionen wie Chlamydien kann auf Störungen der Eileiterfunktion aufgrund von Narbenbildung hinweisen.

Drogenkonsum oder Krebsbehandlungen in der Vergangenheit.

Diagnose der weiblichen Unfruchtbarkeit: Was beinhaltet sie?

Anamnese. Es müssen spezifische Fragen zur Vorgeschichte und aktuellen Situation der Patientin gestellt werden (z. B. frühere Infektionen, Medikamente, Behandlungen). Fragen zur Menstruation (Länge und Häufigkeit), Ernährung, aktuellen Medikamenten und Dauer des Kinderwunsches sind ebenfalls relevant.

Gynäkologische Untersuchung. Hierbei wird eine bi-manuelle Untersuchung durchgeführt. Die Vagina, Vulva und Gebärmutterhals werden überprüft, um Anomalien auszuschließen, die für bestimmte Krankheiten charakteristisch sind (z. B. Androgenüberschuss, Endometriose). Auch die Brust wird untersucht, um eine Laktation auszuschließen (Hyperprolaktinämie). Die Ultraschalluntersuchung hilft, Gebärmutteranomalien zu diagnostizieren und die Eierstöcke zu evaluieren (PCOS? Endometriome? Bestimmung der Eizellreserve).

Hormone. Das Anti-Müller-Hormon (AMH) und die Antralfollikelzahl (AFC) geben Auskunft über die verbleibende Ovarialreserve. Basale Hormone (LH, FSH, Östrogen, Progesteron und Prolaktin) sind Teil der basalen Hormondiagnostik. Auch die Schilddrüsenfunktion sollte überprüft werden, wobei TSH hier der Goldstandard ist.

Weitere Bildgebung. Die Durchgängigkeit der Eileiter sollte überprüft werden, insbesondere bei einer Vorgeschichte von früheren Infektionen wie Chlamydien, vor allem, wenn der Kinderwunsch bereits länger verfolgt wird und das Spermiogramm des Partners in Ordnung ist. Außerdem sollte eine Bildgebung der Gebärmutterhöhle mittels Gebärmutterspiegelung durchgeführt werden, speziell, wenn durch die Ultraschalluntersuchung Abnormalitäten der Gebärmutterhöhle vermutet werden.

Wie kann weibliche Unfruchtbarkeit behandelt werden?

Bei Frauen mit Störungen des Eisprungs, wie z. B. beim PCOS, kann eine sorgfältige Diagnostik und eine gezielte Behandlung vielen Paaren helfen, eine natürliche Empfängnis zu erreichen.

Junge Frauen, bei denen die Eileiter nicht durchgängig sind, aber sonst keine anderen Einschränkungen der Eizellreserve aufweisen, haben mit Techniken der Reproduktionsmedizin, vergleichbare Erfolgsaussichten wie nicht unfruchtbare Frauen gleichen Alters.

Wie kann man Unfruchtbarkeit verhindern?

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